KEIN HASS IN UNSEREM NETZ

Hass im Netz ist allgegenwärtig. Laut einer Studie der ISPA (Internet Server Providers Austria) sind mehr als 50 % der Jugendlichen in Österreich von hasserfüllten Nachrichten im Netz betroffen. Ob auf Tiktok, Meta, X, Twitch oder YouTube – Hasskommentare sind besonders in sozialen Netzwerken omnipräsent. Einzelne nutzen den digitalen Raum, um Hass zu verbreiten, andere um einzuschüchtern oder herabzusetzen. Betroffenen wird häufig das Recht abgesprochen, ihre Kultur, ihre Werte, ihren Glauben, ihre sexuelle Orientierung oder ihre Meinung zu vertreten.

Wir haben eine klare Haltung gegen Hass im Netz und wollen aktiv dagegen vorgehen. Mit einer Änderung unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen bekennen wir uns zu einer eindeutigen Haltung gegen Hass im Netz und fordern dazu auf, Hasspostings bei entsprechenden Stellen zu melden.

Werde auch du aktiv und melde Online Hass und Hetze an die Beratungsstelle #GegenHassImNetz.

Hass im Netz hat viele Formen. Gemeint ist jede diskriminierende, bedrohende, ausgrenzende, herabwürdigende, hetzerische Aussage, die sich gegen Einzelne oder ganze Gruppen richtet; in schriftlicher, bildlicher, animierter Form, oft einhergehend mit Desinformation und falschen oder verzerrten Tatsachenbehauptungen.

Diese Form von Hass findet durch soziale Medien, Foren, Kommentarbereiche und andere digitale Plattformen Verbreitung. Viele User:innen im Internet fühlen sich im Netz unsichtbar und denken, dass online andere Regeln gelten als im realen Leben. Doch Hassbotschaften im Netz beeinflussen auch offline unser Zusammenleben. Denn Vorurteile und Gerüchte, die im Netz verbreitet werden, können im realen Leben zu Ausgrenzungen oder Gewaltverbrechen führen.

Dies hat oft schwerwiegende psychische und soziale Auswirkungen auf die Betroffenen.

Hass im Netz ist nicht zufällig.
Häufig trifft es Menschen, die aufgrund eines tatsächlichen oder zugeschriebenen Merkmals einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden. Auf Grund dessen sind sie abwertenden, beleidigenden, ausgrenzenden Kommentaren ausgesetzt.

Die Folge: Betroffene schweigen und ziehen sich aus dem Netz zurück. Ihre Perspektive geht verloren, ihre Stimme fehlt. Das schadet uns als Gesellschaft und gefährdet unsere Meinungsvielfalt und Demokratie.

Hass- und unsachliche Kommentare können außerdem die psychische wie physische Gesundheit der Betroffenen gefährden. Die Folgen sind körperliche Reaktionen wie: Kopfschmerzen, Übelkeit, Lustlosigkeit, Angstattacken, bis hin zu Depression und Suizidabsichten.

  • Anonymität: Anonymität im Internet senkt die Hemmschwelle für hasserfüllte Kommentare.
  • Entmenschlichung: Ohne direkten persönlichen Kontakt fällt es leichter, andere zu entmenschlichen und Hasskommentare zu posten.
  • Unzufriedenheit und Machtgefühl: Einige Menschen nutzen Hass im Netz, um ihre eigene Unzufriedenheit zu kanalisieren und ein Gefühl der Macht und Kontrolle zu erleben, welches ihnen im realen Leben nicht zuteil wird.
  • Algorithmen und Echokammern: Hasskommentare werden oft von starken Emotionen wie Wut, Frustration oder Angst getrieben. Diese Emotionen können durch persönliche Erlebnisse oder durch die Nachrichtenlage verstärkt werden​. Algorithmen fördern Inhalte, die die eigenen Ansichten unterstützen und verstärken. So passiert es schnell, dass man sich als User:in in einer eigenen Filterblase bewegt, in der extreme Meinungen und polarisierende Inhalte öfter angezeigt werden.
  • Fehlende rechtliche Schutzmechanismen: In vielen Ländern fehlt es aktuell noch an gesetzlichen Schutzmechanismen gegen Diskriminierung und Hasskriminalität für Betroffene. So bestehen Hass und Diskriminierung ungehindert fort.
  1. Schau nicht weg, zeige Haltung: Sieh hin und werde laut, wenn Grenzen überschritten werden. Denn Hass im Netz geht uns alle an. Er darf nicht Normalität werden. Gleichzeitig brauchen Betroffene unsere Solidarität. Zivilcourage heißt auch, zu denen zu stehen, die sich nicht wehren können.
  2. Melde Hasskommentare: Entweder direkt auf der jeweiligen Plattform oder bei Meldestellen wie ZARA. Eine weitere Option ist, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
  3. Betreibe Gegenrede: Setze Grenzen und benenne aktiv, wenn sie überschritten werden.
  4. Reflektiere dein eigenes Verhalten: Denke nach, bevor du etwas online postest oder kommentierst. Frage dich, ob deine Worte jemanden verletzen könnten.
  5. Sei ein Vorbild und zeige Haltung. Liebe ist stärker als Hass. Wenn wir alle auf eine positive und wertschätzende Sprache achten, erschaffen wir uns ein Netz ohne Hass, wo alle respektvoll miteinander umgehen. #Unhate

Wenn du von Hass im Netz betroffen bist, gilt es erstmal:

  • Ruhe zu bewahren
  • Sichere am besten Beweise, indem du Screenshots machst und z.B. die URL des Kommentars/der Webseite etc. abspeicherst.
  • Melde die Vorfälle und Kommentare auf der jeweiligen Plattform
  • blockiere und melde die Person(en), damit sie nicht noch mehr Hass verbreiten können.
  • Rede mit Vertrauenspersonen darüber, um das Geschehene verarbeiten zu können.
  • Hole dir außerdem bei Beratungsstellen wie ZARA Hilfe, wenn die persönliche Belastung zu groß ist.
  • Erstatte Anzeige: Bei schwerwiegenden Fällen ist es außerdem wichtig Anzeige gegen die Person(en) zu erstatten. ZARA unterstützt auch hier mit einer kostenlosen Rechtsberatung.

Wie schütze ich meine Kinder vor Hass im Netz?

Hass im Netz kann jede:n treffen. Auch Kinder. Umso wichtiger ist es, unsere Kinder über die Gefahren im Netz, sowie die Auswirkungen von Cybermobbing aufzuklären. Auf Plattformen wie teachtoday gibt es kostenlose interaktive Lernangebote zum Thema Medienkompetenz und digitale Demokratie.

Medienkompetenz ist die Fertigkeit, Medien verantwortungsbewusst und kritisch zu nutzen und ein grundlegendes Verständnis über den Aufbau und die Struktur des Medienmarktes zu besitzen. Wenn wir unsere Medienkompetenz fördern, sind wir besser in der Lage, Informationen kritisch zu bewerten und Falschinformationen zu erkennen. Außerdem hilft eine hohe Medienkompetenz, sicherer im Umgang mit digitalen Technologien zu werden, die eigene Privatsphäre zu schützen und uns vor Cybermobbing zu bewahren. Sind wir fit für die digitale Welt, können wir effektiver kommunizieren und an gesellschaftlichen Diskussionen teilnehmen.

Wer seine Medienkompetenz testen möchte, findet auf teachtoday.de Medienkompetenz-Tests, sowie interaktive Lerninhalte.

Magenta Logo

Hass im Netz ist kein Kavaliersdelikt. Die aktuelle Lage im Netz ist besorgniserregend, immer mehr Fälle von Cybermobbing, rassistischen Übergriffen und anderen traumatisierenden Hassattacken überfluten das Internet. Als Netzbetreiber sind wir uns der Verantwortung um ein offenes Internet bewusst. Wir bei Magenta setzen uns für mehr Sicherheit und Respekt im digitalen Raum ein. Wir informieren und sensibilisieren. Dafür arbeiten wir eng mit Organisationen zusammen, die sich unermüdlich dafür einsetzen, Hass im Netz zu bekämpfen.

Magenta Logo

Mit einer Änderung unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen bekennen wir uns zu einer eindeutigen Haltung gegen Hass im Netz und fordern dazu auf, Hasspostings bei entsprechenden Stellen zu melden.

Hass hat im Netz von Magenta keinen Platz und das soll in ganz Österreich so sein. Etwa 5% der Menschen im Internet verbreiten Hass. Wir richten uns an die restlichen 95% und sagen: Lasst uns zusammen viel lauter sein als der Hass. Lasst uns gemeinsam für ein Netz einstehen, in dem alle respektvoll miteinander umgehen. #GegenHassImNetz

ZARA Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Der Verein ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit) engagiert sich intensiv im Kampf gegen Hass im Netz.

Meldestelle für Hass im Netz: ZARA betreibt eine Meldestelle, bei der Betroffene und Zeug:innen von Online-Hass Vorfälle melden können. Diese Meldestelle bietet kostenlose Unterstützung und Beratung, hilft bei der rechtlichen Verfolgung von Fällen und gibt praktische Tipps zum Umgang mit Hass im Netz.

Seit 2017 dokumentiert und analysiert der Verein Fälle von Hass im Netz, um ein umfassendes Bild der Situation zu gewinnen und auf dieser Grundlage Empfehlungen für politische und gesellschaftliche Maßnahmen zu formulieren.

Weiters bietet ZARA Workshops und Schulungen zum Thema an. Um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, arbeitet ZARA eng mit Medien, Politiker:innen und anderen Organisationen zusammen.

Kampagne der Deutschen Telekom.

Blockieren und Melden

Funktionen auf sozialen Plattformen, mit denen Nutzer unangemessene Inhalte oder Benutzer sperren und melden können, um sich und andere vor Belästigung und Missbrauch zu schützen.

Catfishing

Das Erstellen falscher Online-Profile, um andere Menschen zu täuschen, oft mit der Absicht, persönliche Informationen zu erhalten oder emotionale Beziehungen zu manipulieren.

Cybermobbing

Cybermobbing beschreibt systematische Angriffe im virtuellen Raum gegen Einzelne, zum Beispiel in Form von Bedrohung, Belästigung oder Bloßstellung. Im Gegensatz zu „Hate Speech“ zielt Cybermobbing nicht auf die Herabwürdigung ganzer Gruppen, sondern auf Einzelpersonen ab.

Cyberstalking

Die wiederholte, gezielte und unerwünschte Verfolgung oder Belästigung einer Person über das Internet, die bei den Betroffenen Angst und Unsicherheit auslöst.

Digitale Zivilcourage

Das aktive Einsetzen für Respekt und Toleranz im Netz, indem man sich gegen Hassrede und Cybermobbing stellt und Betroffene unterstützt.

Doxing

Das Veröffentlichen privater Informationen über eine Person ohne deren Zustimmung, oft mit dem Ziel, diese Person zu belästigen oder zu bedrohen.

Echokammern und Filterblasen

Sogenannte Echokammern oder Filterblasen im Netz führen dazu, dass man nur noch Informationen erhält, die der eigenen Meinung entsprechen. Sie entstehen durch Algorithmen, die Aktivitäten der Nutzer:innen analysieren und Inhalte dementsprechend vorselektieren. Durch diesen Mechanismus bleiben andere Argumente und Perspektiven außen vor, die für die eigene Meinungsbildung wichtig sind.

Fake News

Fake News kommt aus dem Englischen und bedeutet „Gefälschte Nachrichten“. Fake News sind Informationen, die falsche Behauptungen vermitteln oder Tatsachen falsch darstellen. Sie können als Text, aber auch in Form von Bildern oder Videos auftreten und werden zur gezielten und strategisch-angelegten Meinungsmanipulation eingesetzt.

Flaming

Heftige, aggressive und oft beleidigende Auseinandersetzungen in Online-Foren oder Kommentarbereichen, die oft durch hitzige Diskussionen oder Provokationen ausgelöst werden.

Gegenrede

Gegenrede ist die sprachliche Reaktion auf Hassrede und Hetze. Dabei versucht man die Strategie des Gegenübers zu berücksichtigen. Es ist erwiesen, dass vor allem empathische Gegenrede deeskalierend wirkt.

Hate Crime

Straftaten, die durch Vorurteile oder Hass gegen bestimmte Gruppen oder Einzelpersonen motiviert sind. Hasskriminalität kann sowohl offline als auch online stattfinden und umfasst physische Angriffe, Bedrohungen und Vandalismus.

Hatespeech

Hetzreden oder Hasskommentare, die bestimmte Gruppen oder Einzelpersonen aufgrund von Religion, ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder anderen Eigenschaften angreifen oder diskriminieren.

Medienkompetenz

Medienkompetenz ist die Fertigkeit, Medien verantwortungsbewusst und kritisch zu nutzen und ein grundlegendes Verständnis über den Aufbau und die Struktur des Medienmarktes zu besitzen.

Meldestelle für Hass im Netz

Institutionen oder Online-Plattformen, bei denen Nutzer:innen Vorfälle von Hassrede und Cybermobbing melden können, um Unterstützung zu erhalten und gegen Täter:innen vorzugehen.

Mobbing

Systematisches und wiederholtes Belästigen, Schikanieren oder Ausgrenzen einer Person, was sowohl online als auch offline geschehen kann.

Netiquette

Verhaltensregeln für die Kommunikation im Internet, die auf Respekt, Höflichkeit und Rücksichtnahme basieren, um eine positive und konstruktive Online-Interaktion zu fördern.

Shaming

Öffentliches Bloßstellen oder Demütigen einer Person im Internet, oft durch die Verbreitung peinlicher oder kompromittierender Inhalte.

Shitstorm

Ein Shitstorm ist das plötzliche und hohe Aufkommen von negativer Kritik, meist in Form von Kommentaren in den sozialen Medien. Ursache können bestimmte Äußerungen oder Handlungen sein, die der Öffentlichkeit missfallen. Ein Shitstorm kann sowohl Einzelpersonen, aber auch Unternehmen oder Organisationen treffen.

Swatting

Das Melden eines falschen Notfalls an die Polizei, um eine Spezialeinheit (SWAT-Team) zur Adresse des Opfers zu schicken, was gefährliche und traumatisierende Konsequenzen haben kann.

Trolling

Das absichtliche Posten provokativer oder beleidigender Nachrichten in Online-Communities, um emotionale Reaktionen hervorzurufen oder Diskussionen zu stören.